Am 4. Juli 1954 brachten alle elf deutschen Spieler im Berner Wankdorfstadion eine überragende Leistung – anders wäre der 3:2-Sieg über die unbestritten beste Mannschaft der Welt, Ungarn, nicht möglich gewesen. Horst Eckel kam dabei eine besondere Rolle zu. Zum einen bildete er ein Gespann mit dem Denker und Lenker des deutschen Spiels: „Fritz Walter war der Kopf“, sagt Eckel, „und ich bin für ihn gelaufen.“
Zum anderen musste Eckel sich um Nandor Hidegkuti kümmern. Obwohl Ferenc Puskás und Sándor Kocsis heute vielleicht einen berühmteren Namen haben, war Hidegkuti der entscheidende Mann im ungarischen Spiel. Hidegkuti war nominell der Mittelstürmer der Ungarn, ließ sich aber zurückfallen und führte aus der Tiefe Regie. Das verwirrte viele Mannschaften, Herberger aber hatte die Ungarn studiert und wusste, wie man sie stoppen konnte – mit unbedingter Laufbereitschaft und Kampfgeist.
Eckel hatte beides im Übermaß. „Ich möchte, dass Hidegkuti von Ihnen träumt“, lautete Herbergers Anweisung an Eckel damals und dieser erzählt: „Jahrzehnte später hat Hidegkuti mir erzählt, dass er irgendwann nach dem Spiel wirklich von mir geträumt hat.“ Auf dem durch Dauerregen aufgeweichten, schweren Boden lief Horst Eckel unermüdlich. Und selbst als er sich kurz vor der Pause bei einem Zweikampf mit Mihaly Lantos eine lange, blutende Risswunde am Oberschenkel zuzog, erlahmte sein Eifer nicht.
Fritz Walter schrieb später, dass die „nicht abzuschüttelnde Bewachung“ dem „Wunderstürmer“ Hidegkuti „viel von seinem Elan“ genommen hätte. Ja, Eckel war an jenem Tag wirklich weltmeisterlich.
Und nicht zuletzt sollen auch die damals neuen Schraubstollen-Schuhe von „adidas“ einen nicht zu vernachlässigenden Beitrag dazu geleistet haben, daß die deutsche Elf auf dem nassen Boden des Berner Wankdorfstadions die für unbesiegbar gehaltenen Ungarn schlagen konnten.
Das bedeutete für „adidas“ schließlich den endgültigen Durchbruch bei ihrem weltweiten Erfolg im Bereich der Sportartikel.